Wie gut, dass die Dreifachsporthalle der Emmy-Noether-Schule so groß ist. Denn bei der öffentlichen Trommelzauberaufführung am vergangenen Freitag war die ganze Ludgerischule auf den Beinen und das begeisterte Publikum besetzte jeden Quadratzentimeter der Tribüne. Nach der gemeinsamen Generalprobe am Vormittag, bei der auch die zukünftigen Schulkinder aus den Kindergärten zu Gast waren, sahen am Nachmittag Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde ein bühnenreifes Schauspiel und Hörerlebnis mit dem Titel „Das Geheimnis der Zaubertrommel“.


Unter Grillenzirpen, Trommeldonner und Beifall betraten die kostümierten Akteure nacheinander die Turnhalle. Bereits zum 4. Mal erlebten alle Kinder den „Trommelzauber“.


Die Erzählung startet in einem fiktiven Land, in dem große Not durch Trockenheit herrscht. Die Menschen sind durstig und die Pflanzen verdorrt. Da erinnert sich der Dorfälteste an die Kraft der Zaubertrommel und entsendet zwei mutige Kinder mit Namen Juju und Siyabonga. Auf ihrer Suche treffen sie Bäume, Affen, Krokodile, Sterne, Kürbisse. Jeder gibt einen Teil, zuletzt die Muscheln – die liefern den Rhythmus. Am Ende treffen sie auf Sai-Sai, ein Zaubertier, von dem sie ein Fell für die Zaubertrommel erhalten. Zum Dank erwartet Sai-Sai nur, dass die Kinder alles Lebendige schützen mögen. Gemeinsam beschwören sie erfolgreich den Regen, der sich mit Donnergrollen einstellt.


DJ Dr. Fofo alias Kagni Hetcheli vom Trommelzauber-Team war zu der Projektwoche Ende März in die Schule gekommen und verzauberte die Jungen und Mädchen mit afrikanischen Rhythmen, die sie selbst auf den kleinen Djembé-Trommeln schon nach kurzer Zeit erzeugen konnten. „Ich bin jetzt schon seit 18 Jahren dabei und die Kinder sind einfach richtig klasse“, schwärmt Fofo, der gebürtig aus Togo, Westafrika kommt.


Jeden Morgen versammelten sich alle Jahrgänge in der Turnhalle und es wurde gemeinsam eingetrommelt. „Es ist einfach mitreißend und versprüht pures Gänsehautfeeling, wenn 312 Kinder im gleichen Takt auf das Fell der Trommel schlagen“, freut sich Schulleiter Christoph Waltermann.


Aber wie soll das Geheimrezept funktionieren? „Das kommt von ganz alleine“, verrät DJ Dr. Fofo, der zugleich auch noch leidenschaftlich Fußball spielt.

„Fofo ist richtig cool, und die Woche hat uns richtig viel Spaß gemacht“, Tilda und Stella strahlen über das ganze Gesicht.
Wer gerade nicht der Faszination Trommelzauber nachgehen konnte, befasste sich im Unterricht mit dem Thema „Afrika“ und deren Kunst, Kultur, Tiere und Vegetation. Tackernadeln, Krepppapier und Klebestifte waren in diesen fünf Tagen heiß begehrt, denn alle Kostüme und Requisiten für die Darstellung der Tiere, Bäume und Kulissen bastelten die Kinder und das Ludgeri-Team selbst.

Von Montag bis Mittwoch vergangener Woche wurden die Jungen und Mädchen jahrgangsweise auf ihre Rollen vorbereitet.
Erfinder und Chef des Trommelzauber-Teams ist Johnny Lamprecht. Er hat das Trommeln im Senegal gelernt und dort auch das Trommelzauber-Konzept entwickelt. Zusammen mit seinen Teams ist er inzwischen deutschlandweit unterwegs.

Die Kinder erleben beim Trommeln ein großartiges Gemeinschaftsgefühl“, erklärt DJ Dr. Fofo. In dem Musical lernt jeder, dass er wichtig ist, ganz egal ob groß oder klein.“ Ganz begeistert ist der Trommelzauber-Akteur immer noch vom spitzenmäßig besuchten Elternabend am vergangenen Montag. „Das war schon großartig“, verrät er. Einfach großes Kino, wie hier Lehrkräfte und Elternschaft zusammenarbeiten.“

Schulleiter Christoph Waltermann fand gegen Ende der Aufführung die passenden Worte: „Was wir gemeinsam in dieser Woche gelernt haben: Trommeln ist sozial - Trommeln macht schlau - Trommeln ist meditativ.“

(Text und Fotos: Heike Zasche)